Zu Beginn meiner Recherche führte ich eine Umfrage mit insgesamt 19 Personen durch. Es war mir ein Anliegen, möglichst frühzeitig eine breite Gruppe zu dem Thema Reisen zu befragen. Die Umfrage wurde mithilfe des Online-Tools Survio durchgeführt, um die Pain-Points und Bedürfnisse von Reisenden zu ergründen. Die Ergebnisse dieser Umfrage waren für mich äusserst wichtig im weiteren Verlauf des Prozesses. Sie haben mir aufgezeigt, wie das aktuelle Verhalten der befragten Personen in Bezug auf die Dokumentation von Reisen aussieht.
Erwartungen
Die Nutzer*innen wurden nach ihren Erwartungen an Reiseerinnerungs-Apps befragt, um ein gewisses Verständnis dafür zu gewinnen. Die Antworten einiger Teilnehmer*innen wiesen Ähnlichkeiten auf. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Befragten insbesondere Schwierigkeiten mit der Organisation ihrer Bilder sowie der Dokumentation besuchter Orte haben. Im Folgenden werden einige Antworten erneut zitiert.
«Zu viele Bilder die nach den Ferien nicht mehr gleich viel Bedeutung haben...»
«Fotos wieder finden, wenn ich je nach dem nicht mehr wusste wann die Reise war...»
«Den genauen Ort im Nachhinein wieder zu finden...»
«Alles kompakt unterzukriegen...»
«Sortieren der Fotos auf dem iPhone nach der Reise...»
Benchmark-Analyse
Wie sieht der aktuelle Markt aus?
Bevor ich mich in die Nutzerforschung vertiefe, möchte ich einen Überblick über bereits existierende Reise-Apps auf dem Markt gewinnen. Dazu analysiere ich eine Reihe von Apps, um ihre Vor- und Nachteile herauszufiltern. Diese Recherche half mir, ein besseres Verständnis für die vorhandenen Produkte auf dem Markt zu entwickeln und somit einen besseren Einblick in mögliche Umsetzungen zu erhalten. Im nächsten Schritt half mir dies auch dabei, meine Fragestellungen für die User Interviews zu präzisieren.
Folgende Applikationen wurden untersucht: Journi Blog, Pin Traveler, Polarsteps, Tripadvisor, und Wanderlog.
Studien
Bestehende Reisestudien
Quantitative Resultate
Amadeus Studie
Vier dominierende Reiseprofile im Jahr 2023
User interviews
Interviews mit potenziellen Nutzer*innen
Durch die Methode von Interviews mit möglichen Endnutzer*innen sehe ich grosses Potential diverse offene Fragen zu klären. Die erarbeiteten Fragen sollen mich in den Gesprächen unterstützen. Die erarbeiteten Fragen, sollen mich in den Gesprächen unterstützen. Ziel ist es herauszufinden, wie reiseliebende Personen den Überblick über Ihre Erlebnisse behalten und welchen Problemen sie dabei begegnen.
Die Anforderungen an eine digitale Dokumentation von Reiseerinnerungen waren vielfältig, wiesen aber auch einige gemeinsame Punkte auf. Für die User Interviews habe ich mit fünf Personen gesprochen, die unterschiedliche Reisegewohnheiten haben. Darunter waren Reisespezialisten, die jedes Jahr längere Reisen unternehmen und bereits Blogs führen, sowie Personen, die weniger häufig verreisen und eher kürzere Städtetrips in Europa machen.
Die Interviews enthüllten, dass das Hauptproblem in der mangelnden Strukturierung von Reiseerlebnissen liegt, insbesondere bei der Sortierung von Bildern. Die Vielfalt der Nutzerwünsche erfordert individuelle Anpassungen in der App. Neben dem Festhalten persönlicher Erlebnisse suchen Nutzer*innen auch nach Inspiration von anderen.
Die App sollte flexible Möglichkeiten bieten, persönliche Inhalte zu teilen, sei es privat oder über soziale Medien wie Instagram, während der Schutz der Privatsphäre gewährleistet ist. Der Community-Aspekt, vor allem in Bezug auf Bewertungen und präsentierte Inhalte, ist wichtig.
Zusammenfassend ist es entscheidend, dass eine erfolgreiche Reiseerinnerungstagebuch-App die Bedürfnisse nach Individualität, Teilen, Inspiration und Datenschutz der vielfältigen Nutzergruppe berücksichtigt. Nachfolgend zeige ich ein paar Zitate aus den Interviews auf.
«Einfachheit - muss so einfach wie möglich zugänglich sein. Wenn ich diverse Verifizierungen durchgehen muss, habt Ihr mich verloren»
«Ich würde gerne diverse Kategorien für mich definieren können und einen Touch analoges beibehalten - wie etwa die Möglichkeit Postkarten aus der App zu versenden»
«Generell das Storytelling in der App sollte etwas verspielter & humorvoll sein - mit z.B. Quantifizierung einer Reise “So und so viele Säcke Wäsche wurden während dieser Reise gewaschen»
«Wichtig wären mir Pins, welche die Möglichkeit bieten Fotos & Notizen zu hinterlegen und die Karte soll interaktiv sein.»
«Man kann keinen persönlichen Touch geben (Design) und man kann nicht entscheiden wie die Dokumentation sein soll (Blog etc.). Zu wenig customization»
User identifizieren
Zielgruppen
Erinnerungssammler
Inspiration Suchende
Benutzergruppen
Personas
Wen nehmen wir auf die Reise mit?
Basierend auf den Ziel- und Benutzergruppen erstellte ich drei Personas, die im weiteren Projektverlauf das Nutzerverhalten deutlich machen und die jeweiligen Benutzergruppen repräsentieren sollen. Dieser Schritt half mir zu verstehen, was die verschiedenen Nutzer benötigen. Die Arbeit konzentriert sich auf den Dokumentierenden, also den aktiven Nutzer.
User journey map
Zielgruppe besser verstehen
Um die Nutzererfahrung bei der Dokumentation von Reiseerlebnissen zu optimieren, gliedere ich die unterschiedlichen Aufgaben eines Nutzerszenarios der Persona 'Eva Blog' in einzelne Schritte. Diese Schritte visualisierte ich in einer Customer Journey Map, um ein besseres Verständnis für den Ablauf zu schaffen. Durch diese Aufgabe wurde vor Allem wieder klar, dass die Organisation und Dokumentation nach der Reise als mühsahm empfunden werden.
Szenario: Eva befindet sich derzeit auf einer zweiwöchigen Reise durch Portugal. Während ihres Zwischenstopps in Lissabon möchte sie ihre bisherigen Erlebnisse ordnen und festhalten. Nachdem sie Fotos ausgewählt und Notizen gesammelt hat, möchte sie die Informationen bündeln.